1978 - 2012 - Vita

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Die Entscheidung, 1978

        

                                                                             
"Am 16. Junius.   

  Warum ich dir nicht schreibe? - Fragst du das und bist doch auch der Gelehrten einer. Du solltest raten, daß ich mich wohl befinde, und zwar.... - Kurz und gut, ich habe eine Bekanntschaft gemacht, die mein Herz näher angeht. Ich habe - ich weiß nicht. Dir in der Ordnung zu erzählen, wie's zugegangeni st, daß ich eins der liebenswürdigsten Geschöpfe habe kennen lernen, wird schwer halten. Ich bin vergnügt und glücklich, und also kein guter Historienschreiber. Einen Engel! - Pfui! das sagt jeder von der Seinigen, nicht wahr? Und doch bin ich nicht imstande, dir zu sagen, wie sie vollkommen ist, warum sie vollkommen ist; genug, sie hat allen meinen Sinn gefangengenommen. So viel Einfalt bei so viel Verstand, so viel Güte bei so viel Festigkeit, und die Ruhe der Seele bei dem wahren Leben und der Tätigkeit."
[Goethe: Die Leiden des jungen Werther, S. 23. Digitale Schüler-Bibliothek, S. 9874 (vgl. Goethe-HA Bd. 6, S. 19)]

 
"Am 16. Julius.   
 
  
 Ach, wie mir das durch alle Adern läuft, wenn mein Finger unversehens den ihrigen berührt, wenn unsere Füße sich unter dem Tische begegnen! Ich ziehe zurück wie vom Feuer, und eine geheime Kraft zieht mich wieder vorwärts - mir wird's so schwindelig vor allen Sinnen. - O! und ihre Unschuld, ihre unbefangne Seele fühlt nicht, wie sehr mich die kleinen Vertraulichkeiten peinigen. Wenn sie gar im Gespräch ihre Hand auf die meinige legt und im Interesse der Unterredung näher zu mir rückt, daß der himmlische Atem ihres Mundes meine Lippen erreichen kann; - ich glaube zu versinken, wie vom Wetter gerührt. Und, Wilhelm! wenn ich mich jemals unterstehe, diesen Himmel, dieses Vertrauen -! Du verstehst mich. Nein, mein Herz ist so verderbt nicht! Schwach! schwach genug! - Und ist das nicht Verderben? Sie ist mir heilig. Alle Begier schweigt in ihrer Gegenwart. Ich weiß nie, wie mir ist, wenn ich bei ihr bin ......"
[Goethe: Die Leiden des jungen Werther, S. 54 ff. Digitale Schüler-Bibliothek, S. 9905 (vgl. Goethe-HA Bd. 6, S. 38 ff.)]

... und dann viel Theater in den Jahren 1984 bis 2012.

Hier eine Schluss-Szene:
2011
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