1960 - 1970 - Vita

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Nach der Fußball-WM 1954 und 1958 war der Mecki DIE Frisur für mich.
(Vorne Sohn und Mutter)






        So mein Führerschein (14.11.1969) noch heute. Früher, schöner, stärker, aber nicht besser!
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"Da es einige Zeit dauerte, ehe ich bei der Armee angestellt werden konnte, so hatte ich ein paar Monate lang vollkommene Muße und Freiheit, meine Zeit sowohl als auch mein Geld auf die adeligste Art von der Welt zu verjunkerieren. Manche Nacht wurde beim Spiele zugebracht und viele bei dem Klange voller Gläser. Die Kälte des Landes und die Sitten der Nation haben der Bouteille unter den gesellschaftlichen Unterhaltungen in Rußland einen viel höhern Rang angewiesen als in unserm nüchternen Deutschlande; und ich habe daher dort häufig Leute gefunden, die in der edlen Kunst zu trinken für wahre Virtuosen gelten konnten....."
[Bürger: Münchhausen, S. 6 ff.Digitale Bibliothek Band 1: Deutsche Literatur, S. 7430 (vgl. Bürger-Münchh., S. 14 ff.)]

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Prägend:  64 Tage eingesperrt als Kriegsdienstverweigerer für diese Überzeugung. Andererseits: Vorher bester Schütze in der Kompanie. Beleg folgt. Ich suche noch. Hier ist er!


„Da gab es vier Jahre lang ganze Quadratmeilen Landes, auf denen war  der Mord obligatorisch, während er eine halbe Stunde davon entfernt  ebenso streng verboten war. Sagte ich: Mord? Natürlich Mord. Soldaten  sind Mörder."  - Kurt Tucholsky-  
                                                              
Haus Morija, Bethel / Bielefeld-Gadderbaum
Als Kriegsdienstverweigerer durfte der Schreiber dieser Zeilen 1968 den Dienst mit der Waffe in der Bundeswehr ablehnen. Er musste andere Arbeiten verrichten, z.B. Toiletten und Duschräume reinigen, musste also nicht lernen, wie man Menschen tötet. Bei einer dann anstehenden offiziellen Prüfung wurde er nicht anerkannt als Kriegsdienstverweigerer. Er sollte dann, zurück in der Kaserne, an der Schießausbildung teilnehmen, P 8 und so. Er lehnte ab, weigerte sich, verwies auf seine Berufungsverhandlung etc, es nützte nichts, er musste schießen, so der Gesetzestext, da er„durchgefallen“ war.

Der Schreiber dieser Zeilen lehnte ab, seine Gewissensentscheidung hatte sich ja nicht verändert, Sein Handeln in dieser Lage war legitim, also vor seinem Gewissen verantwortbar. Erlaubt, also legal, war es nicht. – Er wurde mehrfach verurteilt, z. B. mehr als 60 Tage Arrest usw.  Drohungen und Schikanierungen, damals üblich, kamen hinzu zu Hauf.

"Im Reiche der Zwecke hat alles entweder einen Preis oder eine Würde."
(Kant, Metaphysik)

Das Angebot seines Kommandeurs:
Kein Waffendiernst, aber Dienst in der Schreibstube,
lehnte er verständlicherweise ab. Legitimität war dem Schreiber wichtiger.
Man hatte die Möglichkeiten des Schreibers erkannt, man hoffte auf ein Arrangement,


… um es abzukürzen: Die Anerkennung folgte ein paar Wochen später und der Schreiber dieser Zeilen leistete zivilen Ersatzdienst in Bethel, Haus Morija, konnte die „Kleine Krankenpflege“ ablegen. Klein war die in Bethel bestimmt nicht. Formte ihn, wahrscheinlich fürs Leben.
"In den ersten Jahren der Mündigkeit, wenn der Mensch vom glücklichen Instinkte sich losgerissen hat, und der Geist seine Herrschaft beginnt, ist er gewöhnlich nicht sehr geneigt, den Grazien zu opfern. Ich war fester und freier geworden in der Schule des Schicksals und der Weisen, aber streng ohne Maß, in vollem Sinne tyrannisch gegen die Natur, wiewohl ohne die Schuld meiner Schule. Der gänzliche Unglaube, womit ich alles aufnahm, ließ keine Liebe in mir gedeihen. Der reine freie Geist, glaubt ich, könne sich nie mit den Sinnen und ihrer Welt versöhnen. Ich kämpfte überall mit dem Vernunftlosen, mehr, um mir das Gefühl der Überlegenheit zu erbeuten, als um den regellosen Kräften, die des Menschen Brust bewegen, die schöne Einigkeit mitzuteilen, deren sie fähig sind. Stolz schlug ich die Hülfe aus, womit uns die Natur in jedem Geschäfte des Bildens entgegenkommt, die Bereitwilligkeit, womit der Stoff dem Geiste sich hingibt; ich wollte zähmen und zwingen. Ich richtete mit Argwohn und Härte mich und andre."
[Hölderlin: Hyperions Jugend, S. 2. Digitale Bibliothek Band 1: Deutsche Literatur, S. 44443 (vgl. H]ölderlin-KSA Bd. 3, S. 210)
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